Gerd Müller, der ab 10. Dezember 2021 Generaldirektor der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) ist, hatte schon früh in seiner Karriere verschiedene Führungspositionen inne. Nach seiner Zeit als Mitglied des Europäischen Parlaments wurde er 2005 zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ernannt. 2013 wurde er zum Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung berufen. Gerd Müller verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen multilaterale Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit, nachhaltiges Management und innovative Landwirtschaft. Die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, des Pariser Klimaabkommens, der Konvention zur biologischen Vielfalt und der Pekinger Erklärung zur Gleichstellung der Geschlechter, sind wichtige Schwerpunkte seiner Arbeit.
Seine wichtigsten Initiativen und Projekte beinhalten:
- Unter seiner Führung als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stieg die öffentliche Entwicklungshilfe auf 0,7 % des Bruttonationaleinkommens, basierend auf einer Stärkung des Budgets für Entwicklungszusammenarbeit und der Mobilisierung privater Investitionen durch neue Finanzierungsmodelle.
- Er verdoppelte den Betrag für internationale Klimaschutzprogramme, für die Entwicklung neuer Instrumente zur Klimarisikoversicherung und die Gründung der sogenannten Allianz für Entwicklung und Klima.
- Er hat in Deutschland die Umsetzung eines Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten geleitet und eine entsprechende EU-weite Regulierung für Unternehmen unterstützt, die international anerkannten Menschenrechte zu achten und bei globalen Lieferketten die sozialen und ökologischen Mindeststandards einzuhalten.
- Müller hat ein COVID-19-Notfallprogramm über vier Milliarden Euro eingerichtet, um den am wenigsten entwickelten Ländern und Ländern mit mittleren Einkommen bei der Bewältigung der sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen der Pandemie zu unterstützen, um die COVAX-Initiative, die allen Menschen weltweit Zugang zu COVID-19-Impfungen ermöglichen soll, zu unterstützen, sowie um die lokale Impfstoffproduktion in den Entwicklungsländern zu fördern.
- Er hat Partnerschaften mit Entwicklungsländern und Schwellenländern in Afrika, Asien und Lateinamerika intensiviert. Schwerpunkte waren: Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsziele, Klimaschutz und Schutz von Biodiversität, Ernährungssicherheit und verbesserte Ernährung, Entwicklung der Privatwirtschaft und Berufsausbildung.
- Umfangreiche Erfahrung in multilateraler Zusammenarbeit, z. B. als Deutscher Gouverneur bei der Weltbank und durch Partnerschaften z. B. mit UNICEF, UNDP und UNIDO (neue Programme für Ausbildung und Beschäftigung sowie Programme zu grünem Wasserstoff, UNIDO Büro für Investitionsförderung und Technologietransfer in Bonn).
Vision für UNIDO
Laut Gerd Müller hat die UNIDO einen einzigartigen Auftrag: Sie ist die einzige internationale Organisation, deren Kern industrielle Entwicklung und die Verfolgung von SDG 9 ist. Der Generaldirektor setzt sich leidenschaftlich dafür ein, eine inklusive und nachhaltige industrielle Entwicklung (ISID) zu fördern, das Erreichen von SDG 9 zu beschleunigen, die Vernetzung mit anderen SDGs und den Zielen des Pariser Abkommens zu fördern und eine neue globale Allianz für inklusive und nachhaltige industrielle Entwicklung ins Leben zu rufen. Es ist ihm eine Ehre, die UNIDO als führende UN-Agentur zur Förderung eines grünen Übergangs und Wiederaufstiegs, sowie zur Förderung einer widerstandsfähigen, integrativen und nachhaltigen industriellen Entwicklung zu etablieren, die das Überleben der Menschheit sichert und die Grenzen des Planeten respektiert. Er steht auch für eine erneuerte Partnerschaft zwischen Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern.
Politische und berufliche Laufbahn:
Dezember 2021 | Generaldirektor der UNIDO |
Dezember 2013 | Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |
Januar 2013 |
Gouverneur bei der Weltbank Kommissar der Globalen Anpassungskommission |
Januar 2005 | Landwirtschaft und Verbraucherschutz; zuständig für internationale Beziehungen, Entwicklungsprojekte und Welternährungspolitik |
Oktober 1994 | Mitglied des Deutschen Bundestages |
Juni 1989 |
Mitglied des Europäischen Parlaments Mitglied der Paritätisch Parlamentarischen Versammlung AKP-EU Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe |
Januar 1980 | Lehramt an Berufsschulen und Referent für Politik im Bayrischen Wirtschaftsministerium |